In besonders schicken, erlesenen Restaurants ist es zurzeit wieder in, die Gerichte des Tages auf großen Tafeln anzupreisen. Wer besonders trendy sein möchte, verzichtet ganz auf Speisekarten, sondern verweist auf die mit Kreide beschrifteten Menütafeln. Damit hat man nichts Neues erfunden, sondern knüpft dort an, wo die Speisekarte ihren Ursprung hatte – in der Antike.
Auch wenn es nicht wissenschaftlich belegt ist, so kann man davon ausgehen, dass es Tafeln, auf denen die Gerichte des Tages beschrieben wurden, bereits im alten Rom gab. Geschichtlich belegt sind aber diese Tafeln im China des 12. Jahrhunderts. Die Speisen in den Garküchen wurden auf Holztafeln angepriesen. Hier gibt es mehr zur Geschichte der Speisekarte!
Vom Gericht des Tages bis zu á la Carte
In Europa entwickelten sich diese Restaurants erst wieder im 18. Jahrhundert. Von der Antike bis in die Neuzeit war es üblich, Gästen in Gaststätten einfach das Gericht des Tages zu servieren, Speisekarten waren nicht notwendig. Erst mit der Industrialisierung und der Entwicklung einer bürgerlichen Mittelschicht entstanden Restaurants, die verschiedenste Gerichte zur Auswahl anboten. Vom Anpreisen der Gerichte auf großen Wandtafeln bis hin zur Speisekarte aus Papier war es dann nur noch ein Schritt – die feinen, kleinen Heftchen entwickelten sich zum Aushängeschild der schicken Restaurants.
Der Begriff „á la Carte“, der heute beschreibt, dass man kein vorgegebenes Menü haben möchte, sondern aus der Speisekarte auswählt, kommt übrigens von den Holztafeln, auf denen die Speisen ursprünglich angeboten wurden, den „cartes“. An diese erinnern heute moderne Menüboards, die drauf und dran sind, die Speisekarte im Heftformat abzulösen. Menüboards sind kleine Tafeln aus Holz, Acryl oder anderen Materialien, auf die die Karte des Tages geklemmt wird. Für den Gastwirt ist es so einfacher, sein Angebot täglich zu wechseln.
Und so schließt sich der Kreis – von der Tafel über die Speisekarte zurück zur Tafel!
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