Jeder Beruf bringt seinen Fachjargon mit. Wo der, der tief in der Materie unterwegs ist, genau weiß, was gemeint ist, ist ein anderer ratlos. Wer zum Beispiel würde, wenn der den Begriff „Blindpressung“ hört, an ein hochwertig gestaltetes Druckprodukt denken?
Blindpressung wird auch Blindprägung oder Blinddruck genannt und ist ein sehr altes Verfahren zum Prägen von Mustern oder Schriften in Materialien. Ursprünglich waren das die Ledereinbände von Büchern.

Blindprägung: Die Geschichte
Blinddruck ist die älteste bekannte Technik zum Verzieren von Bucheinbänden und bereits aus der Antike bekannt. Um etwa 700 nach Christus kam diese Technik nach Europa und zählte zu den beliebtesten Techniken der Einbandverzierung bis in die Renaissance. Bearbeitet wurden dabei hauptsächlich Ledereinbände. Dabei wurde das angefeuchtete Leder mit heißen Eisen behandelt, später kam eine Presse zum Einsatz. Wichtig waren die richtige Temperatur und die richtige Feuchtigkeit. Die Kunst des Blinddruckes wurde von den Buchbindern ausgeübt.
Heute ist die Blindprägung eine beliebte Technik zum Gestalten von hochwertigen Druckprodukten. Es handelt sich dabei um eine Prägung ohne Farbe, die gewünschten Schriften oder Motive werden in das Papier eingeprägt. Technisch ist dies relativ einfach: Der Druckstock, der sonst Buchstaben und Motive mit Farbe auf das Papier druckt, wird einfach ohne Farbe eingesetzt.
Blindprägen zählt heute zu den besonderen Druckveredelungen, die für besonders hochwertige Druckprodukte und edle Visitenkarten zum Einsatz kommen. Besonders beliebte Papiere für diese Technik sind grobe, schwere Papiere, handgeschöpfte Papiere oder Hochglanzpapiere mit Metalliceffekt. Grundsätzlich benötigt man aber Papier einer bestimmten Stärke, um die Blindprägung so richtig zur Geltung kommen zu lassen.

Wir vom Gute Frage Club freuen uns ganz besonders, diesem kleinen Geheimnis auf die Spur gekommen zu sein und bedanken uns ganz herzlich bei Estermann Druck für die Informationen. Auf viel Neues im neuen Jahr – Dein Gute Frage Club!
Und hier noch eine coole Videoreihe zu Letterpress und Veredelung:
