24 Stunden Pflege, das hört man immer wieder einmal, wenn es um ältere, pflegebedürftige Menschen geht. Warum werden diese Menschen nicht in einem Heim gepflegt, wie funktioniert solch eine Rundumpflege überhaupt und vor allem, was kostet sie, das ist die gute Frage, die viele Menschen beschäftigen. Wir haben mit Betroffenen und Pflegekräften gesprochen und versuchen, ein Bild zu zeichnen.
Im eigenen zu Hause bleiben
„Ich wollte nie ins Heim“, erzählt Frau E. Sie hatte mit 92 einen Schlaganfall und war danach schwer beeinträchtigt. Bis dahin hatte sie allein gelebt und auch alle Dinge des Alltags selbst bewältigt. Ihr Ehemann ist bereits vor über 50 Jahren verstorben, seitdem schaffte Frau E. alles allein. Nach dem Schlaganfall war sie verwirrt, orientierungslos und hatte Schwierigkeiten beim Treppensteigen, zum Glück aber keine bleibenden Schäden oder Lähmungserscheinungen. Die Familie kam in dieser ersten Zeit dennoch überein, dass man nicht in der Lage sei, Frau E. zu pflegen, alle Familienmitglieder sind berufstätig. Daum entschied man sich für einen Platz im Seniorenheim.
„Ich wollte das nie, konnte mich aber in dieser ersten Zeit auch nicht zur Wehr setzen“, berichtet Frau E. Immerhin dauerte es fast ein Jahr, bis die rüstige Rentnerin wieder ohne Probleme gehen konnte. Nun fehlt ihr das zu Hause. „Ich hatte eine große Wohnung und einen eigenen Garten. Ich habe mein Leben lang selbst im Garten angebaut, Kartoffeln, Salat, alles, was man so braucht“, erzählt sie. All diese Dinge fehlen jetzt, auch die Nachbarinnen, mit denen man sich zum täglichen Austausch am Gartenzaun getroffen hat.
Ein Fall unter vielen. Im eigenen zu Hause zu bleiben, ist für viele ältere Menschen der große Wunsch, auch, wenn sie Pflege brauchen. Eine 24 Stunden Pflege wäre zum Beispiel dann vonnöten, wenn der Mensch phasenweise verwirrt ist und dann Unterstützung braucht, wenn er oder sie die Arbeiten im Haushalt nicht mehr erledigen kann oder ohne Hilfe nicht mehr aus dem Haus gehen kann. Der Unterschied zum Seniorenheim: Die gewohnte Umgebung bleibt erhalten, der Kontakt zu den Menschen in der Umgebung ebenfalls. „Würdevoll altern“, eine bessere Beschreibung gibt es wohl kaum für die 24 Stunden Pflege.

Und wie funktioniert das?
Nachdem einige Institutionen in diesem Bereich immer wieder in den Medien aufscheinen, gilt es zuallererst, eine Institution zu wählen, die nicht nur mit den Kunden und Kundinnen, sondern auch mit den Hilfskräften respektvoll umgeht. Für die Betreuungspersonen, die im Turnusdienst bei den Pflegepersonen leben, gilt es, nicht nur respektvoll behandelt, sondern auch fair bezahlt zu werden. Immerhin verabschieden sie sich für jeweils zwei Wochen im Monat von ihrer eigenen Familie. Wenn man sich also auf die Suche nach einer 24 Stunden Pflege macht, gilt es, sorgsam zu wählen und sich für einen Anbieter zu entscheiden, der zertifiziert ist. Das Unternehmen „Hilfe in Würde“ zum Beispiel wurde bereits mehrfach ausgezeichnet und Unternehmen dieser Art sind eine gute Wahl.
Die Kosten für 24 Stunden Pflege sind von Land zu Land und auch von Bundesland zu Bundesland verschieden, da es Förderungen und Pflegezuschüsse gibt. Die Grundkosten für eine zu betreuende Person liegen bei 1.700 bis 2.300 Euro pro Monat, je nach Pflegestufe und Wohnort können aber diese Kosten bis auf die Hälfte reduziert werden. Dazu macht man sich am besten beim Anbieter der Pflege kundig, denn dort weiß man bezüglich Fördermöglichkeiten am besten bescheid.
Wenn man bedenkt, dass ein Platz im Seniorenheim zwischen 2.500 und 5.000 Euro pro Monat kostet, so kann der Kostenfaktor für die 24 Stunden Pflege kein Grund für eine Entscheidung dagegen sein.
